Liebe Community, 

am 17.10. hatte die Dänische Botschaft morgens um 7:00 Uhr zu einem parlamentarischen Frühstück eingeladen. Am Beispiel der Stomaversorgung diskutierten die Teilnehmer über die Hilfsmittelversorgung und die Bedürfnisse der Betroffenen. Alexandra Berend, Gruppenleiterin vom Stoma-Treff Berlin, war stellvertretend für unsere Community dabei.

Nach einem kurzen Kennenlernen und der Begrüßung durch die Mitarbeiter der Dänischen Botschaft folgten kurze Gastbeiträge von Martina Stamm-Fibich (MdB, SPD, Mitglied des Ausschusses für Gesundheit) und Jennifer Linck vom dänischen Unternehmen Coloplast. 

Den Abschluss machte Alexandra. Sie berichtete darüber, was Stomaträgern und Stomaträgerinnen wichtig ist. Alexandra gab wertvolle Einblicke in den Alltag mit Stoma und hat unsere Erfahrungen mit den Anwesenden geteilt. Kurz skizzierte sie die Wichtigkeit eines operativ gut angelegten Stomas und der darauffolgenden medizinischen Versorgung. Denn schon hier wird der Grundstein gelegt für eine gute Stomaversorgung und eine Verbesserung bzw. Erhaltung der Lebensqualität.  

Regelmäßige Fortbildungen von Ärzten, Pflegepersonal und Stomatherapeuten spielen eine entscheidende Rolle, nicht nur für die Gewährleistung der medizinischen Versorgung, sondern auch für die psychologische Unterstützung. Auch die Krankenkassen sind gefragt, eine vollständige Kostenübernahme von Behandlungen, Operationen und benötigtem Material sollte selbstverständlich sein.  

Ein wichtiger Punkt, der immer vernachlässigt wird, ist zudem die psychologische Unterstützung von Stomaträgern und Stomaträgerinnen. Selbsthilfegruppen, Betreuungsangebote und therapeutische Unterstützung müssen leicht zugänglich sein.  

Ein vierter Punkt, den Alexandra erwähnte, ist die Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist wichtig, um Vorurteile und Missverständnisse zu reduzieren und um mehr Akzeptanz und Verständnis zu schaffen.
Stomaträgerinnen und -träger sollten sich in der Gesellschaft nicht isoliert fühlen.  

Ein weiteres wichtiges Thema ist die integrierte Versorgung und Nachsorge. Eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Parteien (Klinik, Ärzte, Psychologen, Therapeuten, Schwestern, Stomatherapeuten, Homecareunternehmen) ist dafür die Voraussetzung. Eine notwendige Reha bzw. Anschlussheilbehandlung darf dabei nicht vom Alter eines Patienten abhängig gemacht werden.  

Hürden müssen abgebaut werden, notwendige Unterstützung muss unbürokratisch angefragt und gewährt werden. Dazu gehört auch die Forderung an sowohl das Gesundheitssystem als auch an die Krankenkassen, dass es für das tatsächlich benötigte Stomamaterial keine Obergrenze und keine zusätzliche Aufzahlung geben darf.  

„Durch verbesserte medizinische Versorgung, finanzielle Absicherung, psychologische Unterstützung und öffentliche Aufklärung können wir die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich verbessern“, so Alexandra zum Abschluss.  

Im Anschluss daran gab es einen offenen Dialog über die Zukunft der Hilfsmittelversorgung bzw. der Versorgung von Stomapatienten. Neben Alexandra und MdB Martina Stamm-Fibich (SPD) waren Alexander Buhmann (CSU), Frank Lätsch (DAK Gesundheit, verantwortlich für die Hilfsmittelversorgung von Stomaträger:innen), Jennifer Linck und weitere Mitarbeiter der Coloplast GmbH anwesend. Der Dialog wurde von Univ.-Prof. Dr. Volker Amelung, Medizinische Hochschule Hannover, moderiert.  

Die Veranstaltung endete um ca. 9:45 Uhr, und alle Teilnehmer gingen um einige Eindrücke und Erkenntnisse reicher nach Hause.

Wir werden auch weiterhin stellvertretend für euch an wichtigen politischen Begegnungen dabei sein, um für eure Rechte einzustehen und für jeden Einzelnen eine gute Versorgung zu gewährleisten.  

Danke an alle, die dabei waren und ihre Ideen und Erfahrungen eingebracht haben! 

Liebe Grüße vom Team Stoma-Welt