Was ist ein Ileostoma?
Die Haut um das Stoma herum (peristomale Haut) muss vor dem direkten Kontakt mit den Ausscheidungen des Ileostoma geschützt werden. Die Ausscheidungen sind reich an Verdauungsenzymen (unter anderem Galle) und damit sehr aggressiv und können die Haut reizen. Ein gut angelegtes Ileostoma steht deshalb ca. 1,5-3 cm von der Bauchdecke ab. Diese so genannte prominente Stomaanlage verhindert, dass Stuhl unter die Basisplatte bzw. Haftfläche der Stomaversorgung gedrückt wird. Die aggressiven Ausscheidungen des Ileostoma können in dem Beutel aufgefangen werden, zusammen mit dem Stuhlgang.
Bei einem Ileostoma kann die Häufigkeit der Ausscheidungen über die Ernährung kaum gesteuert werden. Ein Ileostoma produziert zu jeder Zeit Ausscheidungen. Allerdings kann die Konsistenz der Ausscheidungen zum Teil beeinflusst werden. So erreichen die meisten Betroffenen mit Ileostoma einen festeren Stuhl, indem sie stopfenden Lebensmittel wie z.B. Kartoffeln oder Bananen regelmäßig in ihren Speiseplan aufnehmen. Je flüssiger die Ausscheidungen des Ileostoma sind, desto häufiger muss der Beutel der Stomaversorgung geleert werden.
Wichtig ist, dass man besonders beim Illeostoma ausreichend trinkt! Durch den hohen Flüssigkeitsverlust durch das Ileostoma, könnte es ansonsten zu Nierenschäden führen.
Temporäres oder endständiges Ileostoma
Ein Ileostoma kann temporär, also nur für eine gewisse Zeit angelegt werden oder endständig. Bei einem endständigen Ileostoma bleibt das Stoma, geht man davon aus, dass die Stomaanlage nicht mehr rückverlegt werden kann. Ursache dafür köönen zum Beispiel sein,dass der gesamte Dickdarm und der Schließmuskel aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung entfernt werden musste.
Ein temporäres Ileostoma kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurück verlegt werden. Oft soll in diesem Fall ein Darmabschnitt, z.B. der Dickdarm, für eine gewisse Zeit ruhig gestellt werden, damit der betroffene Bereich in Ruhe und ohne Komplikationen verheilen kann.
Die Anlage eines temporären Ileostoma erfolgt meist als doppelläufiges Stoma, auch Loop-Ileostomie genannt. Bei einem doppelläufigen Stoma wird ein kleines Stück des Dünndarm durch eine Öffnung in der Bauchdecke nach außen geführt und zu ca. zwei Drittel durchtrennt. Dieses Darmstück wird so an der Bauchdecke befestigt, dass die beiden entstandenen Öffnungen nebeneinander liegen. Der Vorteil eines doppelläufigen Ileostoma ist, dass bei einer Rückverlegung des Stoma in einer kleinen Operation diese Stelle des Dünndarm wieder zusammen gefügt und die kleine Öffnung im Bauch verschlossen werden kann.