Warum ein Stoma?

Lebensquallität verbessern und Leben retten

Ein Stoma wird  angelgt, wenn alle anderen Behandlungen nicht mehr sicherstellen,dass: 

  • Stuhl oder Urin auf dem ursprünglichen Weg ausgeschieden werden können oder
  • die Lebensquallität unter den häufigen Ausscheidungen stark beeinträchtigt ist.

Ein Stoma ist ein extremer Einschnitt im Leben jedes Betroffenen. Durch das Stoma verändert sich das eigene Körperbild, man geht nicht mehr „normal“ zur Toilette und die Kontrolle über die eigenen Ausscheidungen geht teilweise verloren.

 

 

Wann wird ein Stoma angelegt ?

  • eine lebensbedrohliche Situation vorliegt:
    Ein Beispiel hierfür ist die Entfernung eines Darmkrebs-Tumors, der so ungünstig liegt, dass auch der After bzw. Schließmuskel mit entfernt werden muss. Der verantwortliche Chirurg ist gezwungen, den Darm an einer anderen Stelle auszuleiten und legt ein endständiges Stoma an. Endständig bedeutet, dass der Arzt davon ausgeht, dass dieses Stoma bleibt und nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückverlegt wird.

  • ein lebensbedrohendes Risiko vermindert werden soll:
    Zum Beispiel bei schwierigen Darmoperation bei denen eventuell ein Teil des Darmes entfernt werden muss. Die Wunden und Nähte im operierten Teil des Darmes sollen nach der Operation in Ruhe ausheilen. Würden diese direkt mit Stuhl in Berührung kommen könnten sich Entzündungen bilden, die den Erfolg der Operation zu nichte machen oder lebensbedrohliche Ausmaße annehmen könnten. In diesen Fällen wird der Darm vor dem operierten Bereich ausgeleitet und ein doppelläufiges Stoma angelegt. Ein doppelläufiges Stoma wird meist nach wenigen Wochen in einer weiteren, kleinen Operation zurück verlegt.

  • die Lebensqualität zeitweise oder dauerhaft verbessert werden kann:
    Das trifft vor allem auf Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morus Crohn oder Colitis ulcerosa zu. Diese Krankheiten äußern sich vor allem in heftigen, oft blutigen Durchfällen. Bei einem Teil der Betroffenen lassen sich die Krankheitssymptome nicht oder nicht ausreichend mit Medikamenten behandeln. Sie sind in ihrem Alltag und im Beruf stark eingeschränkt. Hier sorgt ein Stoma für Entlastung und dafür, dass sich nicht mehr jeder Gedanke nach Verlassen des Hauses nur noch darum dreht, wo sich die nächste Toilette befindet.

Beispiele für Erkrankungen und Unfälle, die zu einem Stoma führen können

  • Colitis ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Darmkrebs
  • Darmverschluss
  • Fistel am Enddarm
  • Blasenkrebs
  • Endometriose
  • Morbus Hirschsprung
  • Inkontinenz durch eine neurologische Erkrankung
  • Verkehrsunfall
  • Unfall bei Routine-OP
  • Divertikulitis
  • Prostatakrebs
  • Nervenerkrankung des Darm oder der Blase

Wann wird ein Stoma angelegt?

Bei welchen Erkrankungen des Darms wird ein Stoma tatsächlich notwendig? Und bleibt der künstliche Darmausgang für immer? Darüber haben wir mit Dr. Koller gesprochen.

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