Was ist ein Urostoma?
Als Urostoma bezeichnet man eine operativ angelegte Öffnung in der Bauchdecke, durch die Urin direkt ausgleitet wird. Der Urin wird damit an einem erkrankten oder entfernten Teil des Harntrakts vorbei geleitet und verlässt den Körper über diese neu geschaffene Öffnung.
Bei einem Urostoma erfolgen die Ausscheidungen jederzeit und unkontrolliert, das Verhalten der Ausscheidungen kann nicht beeinflusst werden. Von einem Versuch, zu bestimmten Zeiten wenig oder gar nichts zu trinken um dann für einige Stunden nur sehr wenig Urin auszuscheiden, ist dringend abzuraten. Die Gefahr ist zu groß, dass damit dem eigenen Körper zu viel Flüssigkeit entzogen wird.
Die zwei Arten der Urostomie
Die beiden Arten der Urostomie sind das Ileum-Conduit und die Harnleiter-Hautfistel. Das Ileum-Conduit ist die häufigste Art der Harnableitung. Ein nur wenige Zentimeter langes Stück Darm wird entnommen, durch eine kleine Öffnung in der Bauchdecke gezogen und mit der Hautoberfläche verbunden. Das Darmstück bildet den „Ausgang“ der Urinableitung. Die von den Nieren kommenden Harnleiter werden damit verbunden. Anstatt in die Blase wird der Urin nun direkt durch die Öffnung in der Bauchdecke ausgeschieden.
Eine Harnleiter-Hautfistel (Transuretero-Uretero-Cutanostomie/TUUC) wird angelegt, indem ein Harnleiter durch eine kleine Öffnung in der Bauchdecke geführt wird. Der zweite Harnleiter wird mit dem nach außen geführten Harnleiter verbunden. Häufig wird diese Form der Urinableitung mit einem dünnen Katheter (Splint) geschient, damit sich das Stoma nicht verengt und der Urin ungehindert abfließen kann. Der Katheter bleibt meist dauerhaft und muss regelmäßig von einem Urologen gewechselt werden.