Blähungen (… und es blubbert und gurgelt)
Jeder Betroffene mit einem künstlichen Ausgang des Dick- oder Dünndarms hat es schon erlebt: in einem ungünstigen Moment geht für alle Anwesenden deutlich hörbar Luft über das Stoma ab. Wie gehen Betroffene damit um und wie lassen sich solche Situationen vermeiden?
Geräusche durch Blähungen bei Ileo- und Colostoma
Bei der Verdauung bilden sich Gase. Ein natürlicher Vorgang, den man nicht unterdrücken kann. Aber nach einer Stomaanlage lassen sich die Abgänge der Luft nicht mehr kontrollieren. Ärgerlich oder gar peinlich wird dies für Betroffene dann, wenn sich die Luft in einer Besprechung mit Kollegen, in der Schlange an der Supermarktkasse, beim Geburtstagskaffee, im Kino oder in ähnlichen Situationen lautstark den Weg nach draußen sucht.
Angst vor einer Geruchsbelästigung muss man dabei nicht haben. Die Kohlefilter moderner Versorgungssysteme neutralisieren die Gerüche. Die beim Abgang der Luft entstehenden Geräusche können allerdings auffallend laut sein.
Wie kann man sich vor Blähungen schützen?
Durch eine bewusste Ernährung lässt sich die Bildung von Gasen beeinflussen. Dabei ist nicht nur wichtig was man isst, sondern auch wie man isst. Man sollte sich Zeit zum Essen nehmen. Gutes Kauen unterstützt die Verdauung und vermeidet Gasbildung. Dagegen wird bei hastigem Essen doppelt soviel Luft geschluckt als normal, Blähungen sind die Folge.
Durch den Verzicht auf besonders blähende Nahrungsmittel wie z.B. Kohl, Zwiebeln, Linsen, grobes Vollkornbrot, Schokolade oder kohlensäurehaltige Getränke und Kaffee lassen sich verfängliche Situationen weitgehend vermeiden.
Aber auch die Menge und Zubereitung spielen eine Rolle. Ein übermäßiger Verzehr ballaststoffreicher Nahrungsmittel fördert die Bildung von Blähungen. Wird Gemüse allerdings leicht gedünstet wirkt dies der Gasbildung entgegen, genauso wie das Würzen mit Bohnenkraut, Kümmel, Rosmarin und Petersilie während dem Kochen.
Ernährungsberater empfehlen auch immer wieder altbekannte Hausmittel. Krampflösend und entblähend wirken besonders Kräutertees mit Anis, Ingwer, Fenchel, Kümmel, Engelwurz und Minze, rein oder als Mischung. Teemischungen aus Fenchel, Anis und Kümmel sind in den meisten Supermärkten erhältlich.
Heiße Milch mit Fenchel und Kümmel hat sich ebenfalls sehr bewährt und wird gerne empfohlen.
Und wenn es dann doch einmal passiert?
Einige Betroffene gehen ganz offensiv mit dieser Situation um. Sie haben kein Problem sich mit den Worten „ich habe ein Stoma“ zu entschuldigen.
Für andere wiederum ist das Stoma eine Privatangelegenheit und ihnen sind diese Momente sehr peinlich. Aber auch wenn es schwer fällt, hilft es souverän mit diesen Situationen umzugehen, sich möglichst nichts anmerken zu lassen. Auch bei Menschen ohne Stoma grummelt es einmal im Bauch. Und wenn man merkt, dass sich etwas ankündigt, kann die leicht gegen das Stoma gedrückte Hand die gröbsten Geräusche dämpfen.