Bei jedem dritten Stomaträger wird die Stoma-Position vor der Operation nicht markiert. Und das obwohl die richtige Position erheblichen Einfluss auf die spätere Lebensqualität hat. Die Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz, Wunde (FgSKW) hat jetzt eine Handlungsanweisung veröffentlicht die zeigt, wie vor der Operation die passende Stelle für das Stoma gefunden wird.
Die meisten Stomaanlagen finden im Rahmen einer geplanten Operation statt. Damit ist die Stoma-Markierung als Teil des Vorbereitungsgesprächs machbar und sinnvoll. Die individuelle Situation des Patienten spielt beim Anzeichnen auf dem Bauch die entscheidende Rolle, hier einige Beispiele:
- wo ist das Stoma gut einsehbar?
- wo verlaufen Hautfalten, z.B. im Sitzen, Stehen, Liegen und in gebeugter Haltung?
- wo sind bereits Narben oder wo werden bei der Operation Narben entstehen?
- welche Arbeit/Berufstätigkeit wird ausgeübt?
- welche Kleidung wird bevorzugt getragen?
Die Kriterien sind nicht neu und werden von Pflegefachkräften und Chirurgen auch angewendet. Dennoch ergab eine Befragung der FgSKW, das vor jeder dritten Stoma-Operation keine Markierung erfolgt. Nur 30% der Befragten gaben an, dass sie dabei einer konkreten schriftlichen Anweisung folgen. Damit liegt die Vermutung nahe, dass die Stomaposition in unterschiedlichen Krankenhäusern auch nach unterschiedlichen Kriterien durchgeführt wird.
Mit der Handlungsanweisung zur präoperativen Stomamarkierung liegt jetzt ein Leitfaden vor, mit dessen Hilfe die Versorgungssituation von Stomaträgern deutlich verbessert werden kann. Weitere Informationen und den Download der Handlungsanweisung finden sie auf der Internetseite der FgSKW: http://www.fgskw.org/aktuelles/forschungsprojekte/umfragen-und-ergebnisse/ergebnisse-zur-onlineumfrage-stomamarkierung.php