Ein dauerhaftes Stoma ist eine der letzten Optionen am Ende einer langwierigen Erkrankung oder schwerwiegenden Operation. Um wieder zu Kräften zu kommen und fit für Alltag und Beruf zu werden, wird oft ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik empfohlen. Aber welche Einrichtung ist die richtige und in wieweit darf ich selbst wählen?
Die Auswahl der Klinik liegt im Ermessen der Rentenversicherung, das erklärt die UPD [1]in ihrem aktuellen Beratungsfall des Monats August. Die Rentenversicherung wählt unter den geeigneten Einrichtungen aus, die sie selbst betreibt oder mit denen sie einen Vertrag hat.
Die UPD [2] empfiehlt bereits vor Antragstellung gemeinsam mit dem behandelnden Arzt zu überlegen, welche Einrichtung am besten geeignet ist. Dabei spielt nicht nur die vorausgegangen Erkrankung und die Stomaanlage eine Rolle. Auch persönliche Gründe wie Alter und Familiensituation können die Auswahl beeinflussen. Denn berechtigte Wünsche des Versicherten muss die Rentenversicherung berücksichtigen.
Bereits bei Antragstellung kann die eigene Wunschklinik angegeben werden. Vorab sollte man sich aber vergewissern, dass dort in der geplanten Zeit auch Plätze frei sind. Den eigenen Wunsch kann der behandelnde Arzt durch eine kurze Stellungnahme zusätzlich unterstützen.
Aber auch wenn die Rentenversicherung bereits eine Reha-Klinik festgelegt hat mit der man nicht einverstanden ist, kann man bei berechtigten Interesse Widerspruch einlegen. Ein berechtigtes Interesse wäre z.B., wenn die ausgewählte Klinik keine gesonderten Therapieangebote für Stomaträger bietet und man deshalb in einer anderen Einrichtung seinen Reha-Aufenthalt verbringen möchte. Oft haben Widersprüche in solchen Fällen Erfolg, da die Rentenversicherung begründen muss, warum die von ihr ausgewählte Klinik besser geeignet ist die Rehabilitationsleistung zu erbringen.
Welche Reha-Klinik ist die richtige?
Die Deutsche ILCO e.V. [3] hat auf Ihrer Internetseite eine Zusammenstellung von Einrichtungen veröffentlicht, die eine Rehabilitation von Stomaträgern besonders fördern. In den Kliniken stehen Betroffenen speziell ausgebildete Pflegekräfte zur Seite, ein Testen der Versorgungsprodukte unterschiedlicher Hersteller ist möglich und in Gesprächsgruppen werden Erfahrungen ausgetauscht und wichtiges Wissen für die Zeit nach dem Reha-Aufenthalt vermittelt. Eine wertvolle Hilfe bei der Suche nach der richtigen Reha-Klinik.
Quellen:
www.unabhaengige-patientenberatung.de, Beratungsfall des Monats August 2010 [4],
www.ilco.de, Rehakliniken mit qualifizierten Angeboten für Stomaträger [5]