Vor dem Wechsel sorgfältig prüfen
ZurückDie zusätzlich erhobenen Beiträge sind ärgerlich und bei manch einem keimt der Wunsch nach einem Wechsel der Krankenkasse auf. Aber Hilfsmittelnutzer wie wir Stomaträger sollten vor einem Wechsel die Hilfsmittel-Leistungen einer neuen Krankenkasse sorgfältig prüfen. Darauf weist das Aktionsbündnis meine Wahl [1] in einer aktuellen Meldung hin. Insbesondere die individuellen Versorgungsleistungen sollte man genau unter die Lupe nehmen. Folgende Fragen sind besonders wichtig:
- Ist mein heutiger Versorger (HomeCare, Sanitätshaus) Vertragspartner der Krankenkasse? Wenn nicht, bei wem kann ich meine Stomaversorgung beziehen und welchen Service bieten diese Unternehmen an?
- Kann ich zwischen den Produkten aller Hersteller frei wählen oder gibt es Einschränkungen bei der Wahl der Basisplatten, Beutel usw.?
- Müsste ich für meine bisher benutzten bzw. bevorzugten Produkte evtl. zukünftig eine zusätzliche Aufzahlung leisten?
Die Krankenkassen sind zur Auskunft verpflichtet. Leider sind in den Internetangeboten der meisten Kassen noch nicht ausreichend Informationen verfügbar. Auskunft erhält man aber immer auf eine Anfrage, telefonisch oder schriftlich per Email oder Brief. Man sollte allerdings immer eine schriftliche Antwort der Krankenkasse verlangen. Denn nur die schriftliche Bestätigung ist verbindlich, falls der Hase nach dem Wechsel zur neuen Krankenkasse plötzlich anders läuft als angekündigt.
Wer als Stomaträger schon heute Probleme mit der Versorgungsleistung seiner Kasse hat, der sollte einen Wechsel auf jeden Fall prüfen. Aber alleine der Ärger über die Zusatzbeiträge sollte nicht den Ausschlag geben, wenn man ansonsten mit der Leistung seiner Kasse zufrieden ist. Denn nach aktuellen Meldungen [2] droht den gesetzlichen Krankenkassen in 2011 eine Finanzierungslücke von mehr als 6 Milliarden Euro. Um diese Lücke zu füllen sind die Kassen verpflichtet, Zusatzbeiträge einzuführen. Darauf wies BVA-Präsident Maximilian Gaßner im Rahmen der Eröffnungssitzung der neuen Kommission zur Reform des Gesundheitswesens hin. Kurz gesagt, die Zusatzbeiträge kommen sowieso, in allen gesetzlichen Krankenkassen.