Vom Glück, am Leben zu sein
ZurückDen Krebs besiegt
Düsseldorf (RP). Sie kennen sich nicht, teilen aber dasselbe Schicksal: Heidi Lutter und Wilhelm Opretzka waren schwer krank. Mittlerweile haben sie den Krebs besiegt. Heute engagieren sich beide für andere Patienten und deren Angehörige.
Was ist Glück? Für Heidi Lutter war es nach der Darmkrebs-Operation, die sie fast das Leben gekostet hätte, der Regen: "Ich bin spazieren gegangen und habe das dann wieder gespürt: lebendig zu sein." Die Diagnose Krebs hatte sie völlig überraschend getroffen: Lutter war im Krankenhaus, weil sie Blut im Stuhl entdeckt hatte. "Wissen Sie denn nicht, dass Sie Krebs haben?" – dieser Satz war es, der alles in ihrem Leben ins Wanken brachte. Die Diagnose hatte sie nicht erahnt, obwohl bereits drei Menschen in ihrer Familie an Darmkrebs gestorben waren.
Anders war es bei Wilhelm Opretzka: Durch eine Lungenkrankheit wurden die Ärzte auf die Veränderungen in seinem Magen und Darm aufmerksam. "Auf dem Bildschirm sah ich dieses riesige Geschwür", erinnert sich der 67-Jährige an seine Magen- und Darmspiegelung. Die Diagnose traf ihn unerwartet. Plötzlich war auch klar, warum er so viel Gewicht verloren hatte.
Sportlich und braun gebrannt, ein Lachen im Gesicht – so kennt man ihn heute. "Meine 40 Kilometer fahre ich täglich mit dem Fahrrad", sagt der frühere Architekt, und ein bisschen Stolz schwingt in seiner Stimme mit: "Ich bin aber nicht immer so positiv durchs Leben gegangen." Das Gefühl nach der Diagnose beschreibt er als tiefes Loch. Dann begann er mit dem Malen. "An den Bildern kann man sehen, wie es bergauf ging", sagt Opretzka. Die Farben wurden heller, die Motive gelöster.