Wissenswertes zur künstlichen Harnableitung und der Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen standen im Mittelpunkt der Tagung der Deutschen ILCO e.V.
Rund 10% aller Stomaträger leben mit einem Urostoma oder Uro-Pouch. Eine kleine Gruppe, deren spezifische Probleme oftmals in den Hintergrund geraten. Dabei unterscheidet sich ihre Situation deutlich von der bei einem Darmstoma. Information und Aufklärung sind von Anfang an wichtig, um typischen Problemen wie einem Harnwegsinfekt und anderen möglichen Folgen vorzubeugen.
Die Vortragsreihe beschäftigte sich in diesem Jahr mit der Frage "Was fehlt, wenn die Blase fehlt?". Die eingeladenen Fachärzte der Unikliniken Homburg und Frankfurt/Main stellten die Veränderungen dar, die eine künstliche Harnableitung mit sich bringt. Und erläuterten die Bedeutung der medizinischen Nachsorge.
Der erste Vortrag des Nachmittags widmete sich den speziellen Problemen des Uro-Pouches. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die regelmäßige Entleerung bei allen Formen des Pouches ist, vor allem um der Keim- und Schleimbildung vorzubeugen und damit Infekte und der Bildung von Schleimsteinen zu verhindern.
Nach dem Vortrag des Facharztes der Uniklinik Mainz schloss die Vortragsreihe mit den Erfahrungsberichten einer langjährigen Betroffenen und einer erfahrenen Stomatherapeutin.
Neben einer begleitenden Ausstellung der Herstellerunternehmen und der Selbsthilfe boten die Urostomie-Tage den aus ganz Deutschland angereisten Besuchern bereits am Freitagabend Gelegenheit, sich bei einem gemeinsamen Abendessen kennen zu lernen. Das Programm endete am Sonntag mit einer Planwagenfahrt durch die rheinhessischen Weinberge, Sonne und guten Wein inklusive. Ein rundum gelungenes Wochenende.
Quelle: eigene Recherche, weitere Infos unter www.ilco.de