Die Diskussion um Einsparungen im Gesundheitssystem trifft immer wieder auch den Bereich der Homecare-Versorgung. Wir wollen klarstellen:
Für Stomaträger:innen ist Homecare kein Luxus, sondern eine elementare Unterstützung. Die spezialisierten Dienstleistungen und die spezialisierte Versorgung mit Hilfsmitteln sichern unsere Lebensqualität und Unabhängigkeit.
Homecare bietet eine unverzichtbare Expertise. Die Pflegekräfte schulen Betroffene und Angehörige im Umgang mit einem Stoma, trainieren mit uns die Anwendung der Hilfsmittel und stehen bei Komplikationen beratend zur Seite. Diese spezialisierte Unterstützung geht weit über das hinaus, was bspw. Hausärzte leisten können. Denn Hausärzte sehen in ihrer Laufbahn nur selten Stomaträger:innen und sind selbst auf die Zusammenarbeit mit Homecare-Pflegekräften angewiesen.
Zudem gibt es in Deutschland keine adäquate Alternative zur Homecare-Versorgung. Weder existieren flächendeckend spezielle Stoma-Ambulanzen in Kliniken noch sind ambulante Pflegedienste auf die komplexen Bedürfnisse von Stomaträger:innen vorbereitet. Ohne Homecare drohen massive Versorgungsengpässe, und das tägliche Leben vieler Stomaträger:innen wäre erheblich beeinträchtigt.
Wer Homecare infrage stellt, muss sich darüber im Klaren sein, dass zuerst eine alternative Struktur geschaffen werden muss, um die Versorgung sicherzustellen – eine Struktur, die heute schlichtweg nicht existiert.
Für uns ist Homecare eine essenzielle Säule der Gesundheitsversorgung, die speziell auf die Bedürfnisse von Stomaträger:innen und vielen weiteren Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen zugeschnitten ist. Ein ersatzloser Verzicht würde unsere Lebensqualität drastisch verschlechtern und uns die notwendige Sicherheit und Unterstützung im Umgang mit unserer Behinderung nehmen.