Liebe Metalheads mit Beutel am Bauch, es ist wieder soweit – Zeit, auf das Wacken Open Air 2024 zurückzublicken und eine geniale gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen!
Wenn man an Wacken denkt, kommen einem zuerst donnernde Gitarrenriffs, riesige Menschenmengen und jede Menge Schlamm in den Sinn. Was aber kaum jemand erwartet: Dass Stomaträger:innen sich all dem nicht nur stellen, sondern mittendrin sind!
Aber uns, den Aktiven der Selbsthilfe Stoma-Welt e.V., ist es wichtig zu zeigen, was alles geht – und euch zu motivieren, mutig zu sein und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Auch mit einem Beutel am Bauch. Bereits zum dritten Mal waren wir in diesem Jahr auf dem W:O:A, und es war wieder einmal eine unvergessliche Erfahrung, die wir mit euch allen teilen wollen.
Support für Stomaträger:innen – Unsere Mission auf dem Festival
Seit 2019 haben wir uns der Aufgabe verschrieben, euch auf dem W:O:A ganz praktisch zu unterstützen. Unsere Stoma-Notfallbox war auch in diesem Jahr wieder am Start – gefüllt mit allem, was das Herz (und der Bauch) begehrt: Versorgungsmaterialien für alle Stomaarten, dazu Kompressen, Stomapaste, Pflasterentferner und vieles mehr. Diese Box ist euer Rettungsanker, wenn ihr unerwartet Material benötigt, wenn ihr vielleicht etwas vergessen habt oder euch irgendwas auf dem Festival ausgegangen ist. Und tatsächlich – die Box kam in diesem Jahr mehrfach zum Einsatz und hat einigen von euch aus der Klemme geholfen!
Aber wir sind nicht nur mit Notfall-Material da. Schon Wochen vor dem Festival vernetzen wir die Metal-Fans unter den Stomaträgern über eine WhatsApp-Gruppe. Hier tauscht ihr euch aus, gebt Tipps für die Festivalvorbereitung und organisiert Treffen vor Ort. Während des Festivals haben wir uns dann persönlich getroffen – mal bei uns am Zelt, mal mitten im Getümmel vor den Bühnen. Diese Treffen sind mehr als nur ein netter Plausch; sie sind ein wichtiges Zeichen dafür, dass niemand alleine ist – auch nicht auf einem Mega-Event wie Wacken. Unser Ziel ist es, euch ein Sicherheitsnetz zu spannen, damit ihr das Festival in vollen Zügen genießen könnt. Ohne ständig an euren Beutel zu denken.
Wacken und Inklusion – Ein Festival für alle
Wacken wäre nicht das, was es ist, ohne die Unterstützung des Veranstalters und der vielen Organisationen vor Ort. Die Wheels of Steel Area, ein spezielles Camping-Areal, bietet Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Support. Die Camper auf dem Areal werden während des Festivals vom Team der Alsterarbeit supported, mit dem wir bereits seit 2019 vernetzt sind. Das Team weiß wo die Notfallboxen stehen und wie ihr vor Ort Kontakt mit uns aufnehmen könnt.
Unsere diesjährigen Kooperationspartner, die Kliniken Itzehoe und die Westküstenkliniken, hatten ihr Zelt im Foundation Camp aufgeschlagen. Das Foundation Camp bietet jedes Jahr mit zahlreichen sozialen Organisationen ein breites Informations- und Mitmach-Angebot, von der DKMS über die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellaschaft bis zu Sea Shepherd
Krebs ist nicht mal für'n Arsch - ein mega Slogan, mit dem die Kliniken und die Stiftung Lebensblicke zur Darmkrebs-Vorsorge aufriefen. Dank der Initiative von Tina aus dem Team der Stomatherapeutinnen am Klinikum Itzehoe, kam es zu einer engen Zusammenarbeit und mehreren gemeinsamen Aktionen. Eine der beiden Stoma-Notfallboxen fand ihr zu Hause im Zelt der Kliniken und war damit für alle zentral erreichbar. Und hier fanden mehrere Community-Treffen statt, an denen auch Tina mit vor Ort und für die Stomaträger:innen da war. Mit dieser mega Unterstützung konntet ihr erstmals sicher sein: wenn die Notfallbox nicht helfen kann, dann supporten uns die Stomatherapeutinnen aus den Kliniken!
Stimmen aus der Community
Das Feedback, das Sabine und Christian vom Team der Stoma-Welt von euch erhalten haben, war überwältigend. Immer mehr Betroffene schließen sich der Wacken-Stoma-Community an, und das freut uns riesig. Es ist großartig zu sehen, wie ihr die Unterstützung annehmt – sei es in Notfällen oder einfach bei einem entspannten Gespräch über die kleinen und großen Herausforderungen im Leben mit einem Stoma.
Besonders gefreut haben wir uns über die vielen neuen Kontakte, die wir dieses Jahr knüpfen konnten. So durften wir z.B. Melanie aus der Schweiz kennenlernen, sie unterstütze uns spontan bei mehreren Aktionen. Gemeinsam mit ihr arbeiten wir daran, bald eine Anlaufstelle für die Stoma-Welt in der Schweiz zu schaffen. Mit Nadine von Chronish Glücklich e.V. diskutierten wir über die Festival-Herausforderungen von CED-Betroffenen. Und auch die niederländisache Metal-Sängerin und Stoma-Mutmacherin Veronique konnten wir zum ersten Mal live und in Farbe treffen.
Aber es gibt auch noch Luft nach oben. Eure Erfahrungen haben gezeigt, dass es für Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen, wie uns Stomaträgern, nicht immer leicht ist die schon vorhandenen Hilfen zu nutzen. So habt ihr uns von mehreren Fällen berichtet, in denen euch der Zugang zu den Behindertentoiletten vom Personal verwehrt wurde. Und auch die Weitläufigkeit des Camping-Geländes ist für viele eine Herausforderung. Es fehlt an Möglichkeiten, aus berechtigten Gründen Plätze nah am Veranstaltungs- und Bühnengelände zu bekommen. Wir werden euer Feedback an den Veranstalter weitergeben und uns für Verbesserungen einsetzen.
Wacken ist mehr als Musik – Es ist eine Gemeinschaft
Wacken ist viel mehr als ein Metal-Festival – es ist eine Gemeinschaft, in der jede:r willkommen ist. Mit unserem Engagement zeigen wir, wie wichtig es ist, auch auf solchen Veranstaltungen für die Bedürfnisse von Menschen mit Stoma einzutreten. Wir sind stolz darauf, dass unsere Aktionen nicht nur auf dem W:O:A, sondern auch darüber hinaus für Aufmerksamkeit und Bewusstsein sorgen. Ein großer Dank geht an euch alle, die uns unterstützt haben – und natürlich an die gesamte Metal-Community, die Wacken zu einem besonderen Ort für alle macht.
Lasst uns zusammen weitermachen und das W:O:A in Zukunft noch inkluisver machen! Und vergesst nicht: Folgt uns auf Social Media, schließt euch der W:O:A-Stoma-Community an und seid beim nächsten Mal selbst mit dabei. Und vielleicht sehen wir uns irgendwann auch auf weiteren Festivals. Rock on!
Ein besonderer Dank geht an...
- die gesamte W:O:A-Stoma-Community – ihr seid der absolute Hammer!
- Tina, Sebastian und das Team der Kliniken Itzehoe und der Westküstenkliniken
- Dr. Thomsen und die Stiftung Lebensblicke e.V.
- Mona und das Team der Alsterarbeit
- Thomas und den vielen Aktiven der Wheels of Steel Area
- Nadine und dem Chronisch Glücklich e.V.
- die Veranstalter des W:O:A für ihren Einsatz, das Festival für alle möglich zu machen
- das ganze Team der Stoma-Welt und allen, die Sabine & Christian während dem Festival den Rücken freigehalten haben
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- Der direkte Kontakt zum Team der Stoma-Welt
- Die facebook-Gruppe zur Wheels of Steel [3] Area
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- Inklusion [6] auf dem W:O:A