Bestimmte Medikamente zur Behandlung von Durchfallerkrankungen (Loperamid u.a.) können jetzt auch nach Darmoperationen wieder über längere Zeit verschrieben werden.

Die Zeit nach bestimmten Eingriffen am Darm wird manchmal zu einer echten Geduldsprobe. Nach einer Stoma-Rückverlegung kann es zu heftigen Durchfällen kommen. Besonders häufig betroffen sind Patienten, denen große Teile des End- und Mastdarms oder der gesamte Dickdarm entfernt werden musste. Das sind massive Eingriffe, die als Folge einer Darmkrebserkrankung oder einer schweren chronischen Darmentzündung notwendig werden können.

Der Körper benötigt Zeit um sich auf die neue Situation einzustellen. Das kann einige Tage dauern, aber auch Wochen und in Einzelfällen Monate. Eine starke Einschränkung in der Lebensqualität und auch die Folgen des Dauerdurchfalls dürfen nicht unterschätzt werden, angefangen beim „Pavian-Hintern“ bis zu Mangelerscheinungen durch den ständigen Flüssigkeitsverlust.

Um die Durchfälle zu bremsen konnten bisher in den ersten Tagen nach der Operation so genannte Motilitätshemmer verordnet werden (Loperamid u.ä.). Medikamente, die auch bei schweren Durchfallerkrankungen verschrieben werden. Nach einem jetzt in Kraft getretenen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss darf die Verordnung auch über einen längeren Zeitraum erfolgen, wenn nötig über Jahre. Damit wird der im Einzelfall sehr langen Eingewöhnungsphase nach den OPs Rechnung getragen. Eine Hilfe für alle Leidgeprüften nach der Rückverlegung und für Betroffene mit einem ileoanalen Pouch oder Ileostoma, von denen ebenfalls einige mit sehr wässrigen und häufigen Ausscheidungen umgehen müssen.

Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss