Erster Teil unserer neue Serie "Stoma in Bildern"
"Wie kann ich Stomaträger nach ihrer Operation unterstützen, mit ihrer neuen Situation zurecht zu kommen?" Diese Frage stellte mir eine Schülerin in der Krankenpflege für ihre Hausarbeit. "Gib ihnen positive Beispiele", war meine Antwort. "Zeig ihnen, dass sie nicht alleine sind und sie auch mit Stoma ihr Leben so leben können, wie sie es möchten."
An diese kleine Geschichte musste ich denken, als mir der Foto-Jahreskalender des Herstellerunternehmens Coloplast vorgestellt wurde. Dort hatte man sich mit der Idee beschäftigt Stomaträger und Menschen mit Blasen-/Darmfunktionsstörungen zu porträtieren. Betroffene unterschiedlichen Alters, die trotz ihres Handicaps mitten im Leben stehen.Der Kalender zeigt lebensbejahende Bilder, ohne die Behinderung zu verstecken. Und er erzählt die persönliche Geschichte von zwölf ganz unterschiedlichen Menschen.
„Ich gehe offen mit meinem Stoma um, meine Freunde wissen Bescheid“, so die zwölfjährige Fabienne in ihrem Porträt, „ich bin so, wie ich bin!“ Oder Sabine, 41, der nach dem ersten Schock vor allem der Austausch mit anderen Betroffenen geholfen hat: „Heute reise ich gern um die Welt, gehe ins Fitnessstudio und arbeite als EDV-Trainierin. Hört sich das nach einem Leben mit Behinderung an?“.
Der Kalender rückt die Behinderung in den Blickwinkel, bewusst und völlig unverkrampft. Die Porträts motivieren den Betrachter sich mit dem Thema auseinander zu setzen und bauen Vorurteile ab. Wir wünschen uns mehr solcher Projekte. Weitere Informationen sind ab Mitte November auf der Internetseite www.jahreskalender.coloplast.de zu finden.
Zur Serie: Ein Stoma ist nichts, für das man sich schämen müsste – in mehreren Artikeln stellen wir Projekte von Betroffenen, Pflegeexperten und Herstellerunternehmen vor, die Stomaträgern mit Unterstützung durch Bilder und Kunst Mut machen.