Die Fortbildung "GKV 29A Stomahilfen" ist eine spezielle Schulung für Pflegefachkräfte und andere im Gesundheitswesen tätige Personen, die sich mit der Versorgung von Menschen mit einem Stoma beschäftigen. Sie wurde auf Grundlage der Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes entwickelt und richtet sich an alle, die im Bereich der Stomaversorgung tätig sind, insbesondere an fachliche Leitungen und Mitarbeiter, die direkt mit Stomaträger*innen arbeiten.

Warum ist diese Fortbildung so wichtig?

Die Anlage eines Stomas, oft aufgrund von Erkrankungen wie Darmkrebs, bedeutet für die Betroffenen eine erhebliche Veränderung in ihrem Leben. Die richtige Versorgung und Unterstützung dieser Patienten sind entscheidend für ihre Lebensqualität. Die Fortbildung stellt sicher, dass die Fachkräfte nicht nur über die technischen und medizinischen Aspekte der Stomaversorgung Bescheid wissen, sondern auch die psychosozialen Bedürfnisse der Betroffenen verstehen und unterstützen können.

Selbsthilfe als wesentlicher Bestandteil der Fortbildung

Ein Teil des Curriculums der Fortbildung "GKV 29A Stomahilfen" ist der Beitrag der Selbsthilfe. Dieser Teil ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Herausforderungen der Stomaträger*innen aus erster Hand vermittelt werden. Der Anteil der Selbsthilfe umfasst:

  • Die Bedeutung und Rolle der Selbsthilfe: wie Selbsthilfe Betroffene und Angehörige unterstützt und wie Pflegefachkräfte diese Angebote integrieren können
  • Beratungsangebote und Netzwerke: Informationen darüber, wie Pflegefachkräfte die Brücke zu Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen bilden können
  • Sozialrechtliche Informationen: Wissen um die Rechte und Unterstützungsangebote für Stomaträger*innen
  • Praktische Unterstützung: Beispiele, die zeigen, wie Selbsthilfe die Therapieziele der Pflegefachkräfte aktiv unterstützt und wie beide Seiten im Interesse der Betroffenen zusammenarbeiten können

Engagement von Stoma-Welt e.V. in der Fortbildung

Wir beteiligen uns aktiv an dieser wichtigen Fortbildung. Drei erfahrenen Referenten arbeiten mit verschiedenen Fortbildungsinstituten zusammen, um sicherzustellen, dass die Fachkräfte umfassend ausgebildet werden und die Bedürfnisse der Stomaträger*innen aus erster Hand kennen lernen. Kein anderer kann diese Bedürfnisse besser vermitteln als die Betroffenen selbst.

Qualitätsunterschiede bei den Fortbildungsangeboten

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Qualität der Fortbildungsangebote variiert. Insbesondere reine Online-Angebote betrachten wir kritisch, da der direkte Kontakt und die Interaktion mit den Teilnehmern schwierig sind. Zudem haben wir festgestellt, dass einige Institute bei den Referentenhonoraren und der Bewirtung der Kursteilnehmer Abstriche machen, um günstigere Preise für ihre Kurse anbieten zu können. Dies kann die inhaltliche Qualität und die Bereitschaft zur Mitwirkung sowie die Aufnahmefähigkeit der Teilnehmer beeinträchtigen, besonders wenn grundlegende Bedürfnisse wie ausreichende Verpflegung nicht erfüllt sind.

Unser Engagement für bessere Qualität und Patientenorientierung

Als Selbsthilfe-Organisation ist uns insbesondere die gute Ausbildung der Pflegefachkräfte, die direkt am Betroffenen sind, sehr wichtig. Deshalb setzen wir uns aktiv für mehr Patientenorientierung und eine hohe Qualität in den Fort- und Weiterbildungen ein. Wir sehen dies als einen wesentlichen Baustein für eine gute Versorgung der Stomaträger*innen. Und auch als Wertschätzung und Motivation für die eigenen Mitarbeiter. Denn motivierte Mitarbeiter sind engagiert und Betroffene merken und schätzen das.

Derzeit diskutieren wir konkrete Initiativen, mit denen wir auf die Anbieter der Fort- und Weiterbildungen zugehen werden. Über die Aktivitäten und Ergebnisse werden wir hier berichten.