Auf Einladung der Königlich Dänischen Botschaft trafen sich Ende Juni in Berlin Vertreter aus allen relevanten Bereichen des Gesundheitssystem zu einem runden Tisch. Thema der Diskussion: "Wie stellt sich die Situation chronisch kranker Patienten dar, die einer Stomaversorgung bedürfen?" Mit am Tisch saß Volker, ein Mitglied des Stoma-Forums [1].
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- Die Nordischen Botschaften in Berlin
Es ist noch ein langer Weg bis alle Stomapatienten so gut in der Klinik betreut werden wie Volker, das wurde in der anschließenden Diskussion deutlich. Werner Droste von der Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz, Wunde wies darauf hin, dass durch die immer kürzer werdenden Liegezeiten in den Kliniken auch in der ambulanten Versorgung immer mehr Stoma-Fachkräfte benötigt werden. Die Zeit in der Klinik reicht nicht mehr aus um den Patienten im sicheren Umgang mit der Stomaversorgung anzulernen.
Dabei ist schon die Qualität der Versorgung in den Kliniken sehr unterschiedlich, in vielen Krankenhäusern gibt es gar keine Stomatherapeuten. Eine Ausnahme sind die Darmzentren, so muss z.B. jedes zertifizierte Darmkrebszentrum eine Stoma-Fachkraft nachweisen. Allerdings werden nur ca. 30 Prozent der Stomapatienten in einem der Zentren operiert.
Was dem Stoma-Neuling in der Klinik nicht mehr beigebracht werden kann, muss ihm die Stomaberaterin aus dem Sanitätshaus vermitteln. Aber jeder Stomaträger und auch jedes Stoma ist anders, der eine kommt schnell mit der Selbstversorgung klar, ein anderer benötigt über längere Zeit intensive Betreuung. Vergütet wird von den meisten Krankenkassen aber nur eine Monatspauschale, über die sowohl die pflegerische Betreuung als auch die Lieferung der Stoma-Produkte abgedeckt werden muss. Noch wird die Stomaversorgung in weitgehend guter Qualität gewährleistet, darüber war man sich am Tisch einig. Allerdings darf die pauschale Vergütung nicht weiter sinken, wenn man die jetzige Versorgungsqualität erhalten will.
„Es ist tragisch, wenn die Krankenkassen selektive Verträge mit Versorgern abschließen und der Patient in seiner Wahlfreiheit eingeschränkt wird oder sogar den Hersteller wechseln muss“, so Volker. Auch wenn bei ihm bisher alles positiv verlaufen ist unterstreicht er: „Das ist nicht immer so!“ Stomaträger würden oft nicht so gründlich wie er selbst aufgeklärt und beraten. In vielen Fällen wüssten die Patienten nicht einmal, dass es eine Produktauswahl gibt. Das der gut informierte Patient als aktiver Partner sehr wichtig für den langfristigen Therapieerfolg und die spätere Lebensqualität ist, bestätigte auch Frau Meyenburger-Altwarg von der Medizinische Hochschule Hannover.
Lesen Sie hier die vollständige Zusammenfassung der Diskussion in der Dänischen Botschaft: Nachlese_Runder_Tisch_zur_Stomaversorgung_280612.pdf [3], Runder Tisch der Kgl. Dänischen Botschaft Berlin in Kooperation mit der Coloplast GmbH Hamburg.
Quelle: Coloplast GmbH, mit freundlicher Genehmigung