Im September 2019 zog ich mit meinem Mann Mike nach Rednitzhembach. Neue Umgebung, neue Möglichkeiten – aber auch ein Bedürfnis, mich mit Menschen auszutauschen, die wie ich eine ähnliche Erfahrung gemacht haben.

Ein Stoma ist mehr als nur ein medizinischer Eingriff – es verändert das Leben auf eine Weise, die man nur versteht, wenn man selbst betroffen ist.

Im Dezember 2019 entschied ich mich, meine eigene Selbsthilfegruppe zu gründen – als Teil der Stoma-Welt e.V. – und so wurde im Januar 2020 der Stoma-Treff Schwabach ins Leben gerufen.

Ich wollte einen Raum schaffen, in dem Menschen, die mit einem Stoma leben, ihre Geschichten teilen, sich unterstützen und voneinander lernen können. Sei es Colo-, Ileo- oder Urostoma – oder auch andere gesundheitliche Herausforderungen, die mit der Blase oder dem Darm zu tun haben.

Ich war überrascht, wie viele Menschen sich in meiner Umgebung ebenfalls nach diesem Austausch sehnten.
Seitdem treffen wir uns regelmäßig jeden ersten Montag im Monat.

Es sind nicht nur diejenigen, die gerade mit der Entscheidung kämpfen, ein Stoma zu bekommen oder es wieder zurückverlegen zu lassen. Es gibt auch die, die nach einer plötzlichen Operation mit einem Stoma aufgewacht sind, oder jene, die einfach die Gelegenheit suchen, mit anderen über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Denn niemand versteht einen so gut wie jemand, der dasselbe durchgemacht hat.

Manchmal reden wir nur über unsere eigenen Erlebnisse, und trotzdem hat oft schon das Teilen eines kleinen Details jemand anderem geholfen. Wir geben uns Mut, bauen uns gegenseitig auf und sprechen sowohl von den guten als auch von den schlechten Tagen. Denn, seien wir ehrlich: Nicht jeder Tag ist einfach. Aber am Ende des Tages sind wir dankbar für die Gespräche, die uns zeigen, dass wir nicht allein sind. Dass jemand da ist, der wirklich versteht, wie es sich anfühlt.

Ich bin unglaublich dankbar für jeden Einzelnen von euch, für die vielen Begegnungen, die uns bereichert haben, für jedes Gespräch, das uns nähergebracht hat.